10.11588/data/H2ILIHVolkmann, ArminArminVolkmannJunior Research Group Digital Humanities and Cultural Heitage, Cluster of Excellence - Asia and Europe in a Global Context, Heidelberg University, GermanyKatalog der „Altfundstellen“ der Neumark (in der ehemaligen Provinz Brandenburg in den heutigen Wojewodschaften Zachodnio-Pomorskie, Lubuskie und Wielkopolskie) aus den Archiven der Prähistorischen Abteilung des Märkischen Museums Berlin, des Museums für Vor- und Frühgeschichte Berlin und des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege.Eine deutsch-polnische Fallstudie anhand archäologischer Forschungen. heiDATA2018Arts and HumanitiesArchaeologyVolkmann, ArminArminVolkmannJunior Research Group Digital Humanities and Cultural Heitage, Cluster of Excellence - Asia and Europe in a Global Context, Heidelberg University, Germany2018-12-072013/20173087873250558927818562843773336571646010495392109application/vnd.openxmlformats-officedocument.spreadsheetml.sheetapplication/zipapplication/zipapplication/ziptext/plainapplication/zip1.1Das Gebiet der ehemaligen Neumark ist seit über 100 Jahren als archäologisch fundreiche Region bekannt. Zahlreiche, aber auch außergewöhnliche Funde, die immer wieder gemacht wurden, belegen dies sehr eindrucksvoll. Diese archäologischen Hinterlassenschaften vergangener Kulturen weisen auf unterschiedliche Einflüsse aus verschiedenen benachbarten Regionen hin. Das Untersuchungsgebiet der Neumark ist eine in sich nicht geschlossene Region, sondern es sind aus Ost und West sowie Nord und Süd unterschiedliche kulturelle Merkmale im archäologischen Fundgut auszumachen. Diese komplexen Zusammenhänge näher zu beleuchten soll eine Aufgabe dieser Untersuchung sein. Dabei geht es besonders um die Entwicklung der Kulturlandschaft, deren heutiges Erscheinungsbild stark durch die Vorgänge des frühen bis späten Mittelalters geprägt wurde. Besiedlungsvorgänge können natürlich nicht die gesamte Kulturlandschaftsgenese aufzeigen. Aber, sofern sie mit archäologischen Mitteln fassbar sind, können sie die Erschließung einer Landschaft recht gut, durch die räumliche Verteilung der Artefakte aus verschiedenen archäologischen Kulturstufen im zeitlichen Verlauf, erhellen. Grundlage der Untersuchung bildet der Fundstellenkatalog mit über 1400 Fundstellen vom Jungpaläolithikum bis zum Spätmittelalter auf dem Gebiet der ehemaligen Neumark. Zur exakten Fundstellenaufnahme wurden in den Archiven der Prähistorischen Abteilung des Märkischen Museums Berlin, des Museums für Vor- und Frühgeschichte Berlin sowie des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege die Akten der branden­burgischen Altkreise (bis 1945) Königsberg/Nm., Landsberg/ a.d. Warthe, Soldin, Friedeberg, Arnswalde, West- und Oststernberg gesichtet und ausgewertet. Diese sieben Altkreise stellen die Neumark in den politischen und verwaltungseinheitlichen Grenzen um 1900 dar. Die räumliche Eingrenzung, war notwendig um eine Gebiets­einheit zu schaffen, denn die Grenzen der Neumark unterlagen im Verlauf der Jahrhunderte zahlreichen administrativen Veränderungen. Eine zeitliche Zäsur stellt das Jahr 1945 dar, da die brandenburgischen, östlich der Oder und Neiße liegenden Altkreise nur bis zu diesem Zeitpunkt zum deutschen Gebiet gehörten. Nach 1945 wurden von der polnischen Archäologie selbstverständlich weiterhin Funde auf dem Gebiet der ehemaligen Neumark gemacht, die den Archiven der regional zuständigen Landesarchäologien der Wojewodschaften Zachodnio-Pomorskie, Lubuskie und Wielkopolskie, deren Teilbereiche das Gebiet der ehemaligen Neumark abdecken, nun zugeordnet sind. Bis heute steht eine umfassende und aktuelle archäologische Auswertung der zahlreichen Funde der Neumark aus. Alfred Götzes schmales Heftchen „Die Vorgeschichte der Neumark“ von 1896 ist bis heute die einzige regional epochenübergreifende Auswertung der damals bekannten Funde. Der Forschungsstand auf dem Gebiet der ehemaligen Neumark steht weit hinter dem anderer Teile Polens. Das überaus reiche Fundmaterial deutscher Museen aus der Zeit bis 1945 ist bis heute jedoch noch immer nahezu unpubliziert. Nach 1945 wurde Westpolen zur Marginalregion, die weitgehend ihren ländlichen Charakter behielt. Durch die geringere Bautätigkeit wurden auch weniger Artefakte geborgen. Seit der politischen Wende, in Polen und in der DDR, wurden Teile des Untersuchungsgebietes wieder verstärkt zum Transitland zwischen Ost und West. Dadurch kam es auch in der Region zu einem Wandel der Infrastruktur, der mit einer verstärkten Bautätigkeit verbunden ist und eine höhere Anzahl von archäologischen Funden zur Folge hat. Trotzdem blieb das Fundverteilungsbild ausschnitthaft mit „Zufallscharakter“, da viele Altfunde in Polen unbekannt sind und bis heute unbearbeitet in den deutschen Archiven und Museen schlummerten.